Das Tiere eine unterschiedliche Anziehung auf unterschiedliche Völker und den Menschen an sich individuell ausüben, wird mehr und mehr registriert und in den pädagogischen, sozialen und therapeutischen Arbeitsfeldern berücksichtigt. „Grundlagen für alle Formen Tiergestützter Interventionen ist die Mensch-Tier-Beziehung, die nutzbar gemacht werden soll, für den Menschen im Sinne hilfreicher, förderlicher Effekte.“ Hierbei sind unterschiedliche Situationen und Kontaktformen möglich, die unter Berücksichtigung deutlicher Hygienevorschriften, sowie des wohlüberlegten Einsatzes eines Tieres (im Sinne des Klienten und im Sinne des Tierschutzes) die Persönlichkeitsentwicklung und/oder die körperlichen Entwicklung des Klienten fördern kann. Während einer tiergestützten Intervention ist es wichtig zu berücksichtigen, dass das Tier dem Menschen zuarbeitet, jedoch nie den Pädagogen oder Therapeuten ersetzt. Das Tier fungiert lediglich als Co-Therapeut und hat eine Brückenfunktion, das heißt agiert als Vermittler, Übersetzer, Projektionsfläche oder als Identifikationsmöglichkeit in Form eines wohlwollenden Motivators, der Sicherheit und bedingungslose Akzeptanz signalisiert.

Es geht in der tiergestützten Pädagogik um die Förderung und Unterstützung der emotionalen und sozialen Intelligenz, unter Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten, unter anderem auch, das Selbstvertrauen, sowie das Selbstwertgefühl zu stärken.

Die Familienbegleitende Wochengruppe Rauschenberg nutzt die tiergestützte Intervention in unterschiedlichen Formen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Tierheim Marburg Cappel ↗ und dem Tierschutzverein Marburg und Umgebung e.V. ↗ und dem engen Kontakt mit der Tierarztpraxis Dr. Birke und Dr. Michele ↗ in Marburg sind unterschiedliche Möglichkeiten immer wieder gegeben, sodass je nachpersönlicher Befindlichkeit und individueller Entwicklung der Kinder diese Möglichkeiten effektiv und individuell nutzbar werden.

Das Tier dient hierbei einerseits als stellvertretendes Symbol für die Emotionalität. Andererseits  bieten die Biographie der Tiere die Möglichkeiten zur Identifikation und dadurch die Möglichkeit zur Bearbeitung eigener biographischer Themen.

Von großer Bedeutung ist das Spüren der Selbstwirksamkeit, wenn man einem Tier, welches einen emotionalen Aufforderungscharakter besitzt, helfen kann.

Die Lage des Standorts der Familienbegleitenden Wochengruppe Rauschenberg ermöglicht desweiteren die Beobachtung von heimischen Waldtieren. Mitunter auch das hilfreiche Wirken, wenn eines der Waldtiere in eine missliche Lage gerät. Angeleitet wird dies von der Mitarbeitern mit jahrzehnte langer Erfahrung in der Tierschutzarbeit.

In Zusammenarbeit mit der Tierarztpraxis Dr. Birke und Dr. Michele ↗ in Marburg, sowie mit dem Tierheim Marburg Cappel ↗ helfen tierbegeisterte Kinder den Tieren die sie finden, oder von denen sie hören, dass Sie Hilfe benötigen. Ob sie helfen, das auf der 750 Jahrfeier von Rauschenberg verschwundene LAMA Jamballa ↗ zu suchen, einen verletzten Waschbären in eine Pflegestation bringen, oder ein neues zu Hause für einen gesund-gepflegten Igel aus einer Igelstation suchen.

In Aktionen unterschiedlicher Art, die von dem Gefühl des Helfens und Versorgen begleitet werden, lernen die Kinder Verantwortung zu übernehmen, sich in andere einzufühlen und Rücksichtsnahme. Die Gruppe kann von etlichen erfolgreichen Aktionen mit bedürftigen Tieren berichten. Interessant ist, dass die speziellen Fähigkeiten eines Jeden für besondere Aktionen genutzt werden konnten. Das Selbstwirksamkeitserleben wird hier gepaart mit der Ausschüttung von Bindungshormonen und Glückshormonen sehr eindrücklich erlebt.

Mit dem Tierschutzverein Marburg und Umgebung e.V. ↗ arbeitet die Gruppe hin und wieder auch zusammen.